SGV Iserlohn trauert um langjährigen Wegewart

Kurz vor Ostern musste der SGV Iserlohn eine weitere Todesnachricht verkraften, mit dem 89-jährigen Helmut Schreiber verlor sie ihren langjährigen Wegewart. Bereits 1952 in den SGV eingetreten, und zwar in die „Zugvögel“ des Jung-SGV, engagierte er sich zunächst in der Jugendarbeit und dem Volkstanz.

Helmut Schreiber markierte rd. 40 Jahre, davon 32 Jahre voll verantwortlich für das Iserlohner Wegenetz (1977 – 2009), die Wanderwege der Waldstadt.

Bei der Übergabe der Verantwortung an seinen Nachfolger Dieter Mucker umfasste das Wegenetz 180 km.

Im Zuge der Schaffung von Orts- bzw. Stadtrundwanderwege beschlossen die damals drei SGV-Abteilungen Iserlohn, Letmathe und Grüne, die Schaffung des rd. 63km langen Rundwanderweges IS. Die Konzeption der Wegführung auf dem Gebiet der „alten“ Stadt Iserlohn einschließlich der erforderlichen Gespräche mit dem städtischen Forst und anderen Grundstückseigentümern lagen in seiner Hand. Noch heute dürfen sich die Iserlohner und auswärtige Gäste an den Naturschönheiten dieses Weges erfreuen.

Der Gesamtverein würdigte die Arbeit und das langjährige Engagement zu seinem 70. Geburtstag mit dem „Goldenen Ehrenzeichen“.

Doch nicht nur für die Wegemarkierung zeichnete Helmut Schreiber verantwortlich, sondern er organisierte etliche Freizeiten, übernahm als Wanderführer zahlreiche Wanderungen, u.a. die erste Hochgebirgswanderung des SGV Iserlohn 1982 auf dem Europäischen Fernwanderweg 5 vom Bodensee nach Bozen. So manche Abteilungsfeier unterstützte er den Gesang mit seiner Gitarre.

In der von der Abt. Iserlohn in den achtziger Jahren gegründeten „Zöger-Volkstanzgruppe“ tanzte er aktiv mit, für Helmut Schreiber ein Höhepunkt: Teilnahme an der Eröffnung der ITB, (Touristikmesse im Berliner ICC) mit der Tanzgruppe auf dem Westfalenstand, einem nachempfundenen Westfälischen Marktplatz, mit den Sauerländer Quadrillen, unter den Gästen der damalige Reg. Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen.

Iserlohn, den 03.04.2024

Nachruf von Harald Kahle

SGV Iserlohn trauert um Manfred Kettler

Im Alter von 82 Jahren verstarb der langjährige Vorsitzende der SGV-Abteilung Iserlohn und auch des SGV-Bezirk Mark, Manfred Kettler, der bereits 1958 in die SGV-Abteilung Iserlohn eintrat.

Schon nach kurzer Zeit wurde er zunächst Volktanzleiter und übernahm in der Folge bis 1975 das Amt des Wanderwartes.

1972 wurde er zum 2. stellv. Vorsitzenden des Sauerländischen Gebirgs- und Heimatverein gewählt.

Nach dem plötzlichen Ableben des damaligen Schatzmeisters, Hans Krumme, Finanzprokurist der Iserlohner Brauerei, wurde Manfred Kettler zum Schatzmeister gewählt und 1976 folgte er Fritz Hain, seinerzeit Leiter der Iserlohner WP-Lokalredaktion, in der Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden.  

Mit der Versetzung unseres damaligen Vorsitzenden Harald Kahlert nach Berlin, übernahm Manfred Kettler als Zehnter in der Reihe der Vorsitzenden die Führung der Abt. Iserlohn. Doch auch ihn ereilte nach der Wiedervereinigung der Ruf nach Berlin in die Hauptverwaltung der Deutschen Bahn.

Einer der Höhepunkte seiner Amtszeit war die Mitarbeit als stellv. Projektleiter im Organisationsteam des 101. Deutsche Wandertages, das unvergessene größte deutsche Wanderevent im Jahr 2001 nicht für die Wanderfreunde aus Nah und Fern, sondern auch für viele Iserlohner.

Auch die Rückbenennung der Abt. Iserlohn in SGV, die durch eine Fusion der SGV-Abt. Iserlohn mit dem Iserlohner Heimatverein im Jahre 1961 zum Sauerländischen Gebirgs- und Heimatverein (SGHV) ihm „stets im Magen lag“, konnte er seinem unermüdlichen Einsatz zuschreiben.

2003 gab er, nach seinerzeit schon 45 aktiven Jahren im SGV Abt. Iserlohn, den Vorsitz an Wolfgang Höll ab.

Ebenfalls engagierte sich Manfred Kettler auch im SGV Bezirk Mark, zunächst 1982 als stellvertretender Bezirksvorsitzender und 1995 berief ihn der SGV-Gesamtverein in den Wirtschafts- und Finanzausschuss, als stellv. Vorsitzenden und zugleich stellv. Schatzmeister.

Im Jahr 2001 übernahm er die Führung des SGV Bezirks Mark.

Ferner gehörte er der Arbeitsgemeinschaft der SGV-Abt. im Märkischen Kreis, zuletzt als deren Vorsitzender, bis zur organisatorischen Neugliederung im SGV-Gesamtverein an und gehörte nach Neustrukturierung zeitweise als Regionalvertreter dem Präsidium des SGV Gesamtvereins an.

Für seine jahrelangen Verdienste, insbesondere auch sein außerordentliches Engagement im Team Deutschen Wandertag 2001, dankte der SGV Manfred Kettler mit seinem „Goldenen Ehrenzeichen“.

Nachruf von Harald Kettler

Nachruf auf Altbürgermeister Klaus Müller

Die SGV Abteilung Iserlohn, auch der Hauptverein, trauern um ihren Wanderfreund Klaus Müller, dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Iserlohn, der “Deutschen Wanderhauptstadt 2001/2002“.

Er verstarb am 01.04.2023 im Alter von 79 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Klaus Müller kam 1973 nach Iserlohn, zunächst als Leiter des Rechtsamtes der Stadt, 1992 wurde er zum Stadtdirektor ernannt und 1999 zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister Iserlohns gewählt.

Es war der Wunsch der Abteilung Iserlohn mit ihrem damaligen Vorsitzenden Harald Kahlert nach 50 Jahren wieder einen Deutschen Wandertag nach Iserlohn zu holen, der erste Nachkriegswandertag fand 1951 nämlich auch in Iserlohn statt. Nach dem der Gesamtverein dem Antrag der Abt. Iserlohn zugestimmt hatte, galt es für die Waldstädter Akteure sowohl die Politik mit dem damaligen Bürgermeister und Wanderfreund Fritz Fischer als auch die Verwaltung mit dem Wanderfreund Stadtdirektor Klaus Müller von dem Vorhaben zu begeistern. Nach grünem Licht durch den einstimmigen Beschluss des Rates der Stadt gelang es bereits 1996 anlässlich einer Sitzung der Vorsitzenden im Deutschen Wanderverband auch dieses Gremium für eine offizielle Bewerbung Iserlohn als Austragungsort des 101. Deutschen Wandertages zu gewinnen. Unser damaliger SGV-Hauptvorsitzende Eberhard Schüle übernahm 1998 in Bad Driburg die Bewerbung und Vorstellung Iserlohns als Austragungsort. Der einstimmige Beschluss folgte.

Ohne die umfassende Hilfe bzw. den “Segen“ unseres verstorbenen Wanderfreundes Klaus Müller wären die gewaltigen Aufgaben nicht zu bewältigen gewesen, die bis zur letzten Minute viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung, uns Ehrenamtler, die Polizei, den Rettungsdiensten und andere beschäftigte. So eröffnete bereits 1999 die Stadt im Rathaus das Wandertagsbüro mit einem ihrer Mitarbeiter, welches dann 2001 noch um einen weiteren Mitarbeiter (beide Vollzeit) aufgestockt wurde. Hier wurden Wandertagsunterlagen und Wandertagsabzeichen zusammengestellt und versandt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stabsabteilung des Bürgermeisters waren in dieser Zeit mit Herz und Seele in die Vorbereitungsarbeiten zum DWT eingebunden.

Der absolute Höhepunkt für die Stadt Iserlohn, ihre Mitbürger und somit auch für Bürgermeister Klaus Müller, war der Besuch von Bundespräsident Johannes Rau am 07.07.2001 zur Eröffnung des 101. Deutschen Wandertages am Danzturm in Iserlohn.

Am Ende der Schlusskundgebung vertraute DWV-Präsident Staatsminister a.D. Karl Schneider “das olympische Feuer der Deutschen Wanderer“, den Wandertagswimpel, Klaus Müller zur sicheren Verwahrung in seinem Amtszimmer an. Übrigens stammte der erste Wandertagswimpel vom damaligen SGV-Geschäftsführer Herbert Schult, aus Iserlohn.

Als 2002 die Wimpelwandergruppe der Abt-Iserlohn unter der Führung von Harald Kahlert nach Wunsiedel startete (545 km), übergab Klaus Müller den Wimpel im Beisein der damaligen NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn an die Gruppe. Die letzte Etappe der Wanderung begleitete er seine SGVer ans Ziel. Hier konnte er gemeinsam mit seinen Iserlohner Wanderern den Wimpel wohlbehalten Verbandspräsident Karl Schneider übergeben.

Auch 2002 nach der Schlusskundgebung am Fichtelberg übernahm es Klaus Müller in Vertretung seines verhinderten Wunsiedler Amtskollegen, den Wandertagswimpel im Rahmen einer “Amtshilfe“ in das Rathaus nach Wunsiedel zu tragen.

Die SGV-Abteilung Iserlohn verliert mit Klaus Müller einen guten, zuverlässigen Freund:" Wir schulden ihm großen Dank und Anerkennung für seinen Einsatz und seine Unterstützung".

Nachruf von Harald Kahlert